Dunkel und mächtig erscheint diese nordische Landschaft. Hoch aufragende, kahle Felsen auf der rechten Seite des Bildes beherrschen die Komposition. Der mit schnellem, sicherem Pinselstrich gemalte Himmel breitet sein Licht und seine imposante Farbigkeit über das ganze Bild. Die im Vordergrund liegenden Bucht ist mit Booten und Fischern belebt. Am Fuße des Felsmassivs, dem Verlauf der Meeresbucht folgend wird auf einer ins Wasser reichenden Landzunge ein Ort sichtbar, dessen Kirchturmspitze zart über das Gebirge hinweg bis in die Wolken reicht. Eine ungewöhnliche Farbigkeit liegt über dieser Gegend und taucht Gestein, Wasser und Menschen in ein fremdartiges, vorwiegend mit violetten Tönen gehaltenes Licht. Malerische Effekte in mit weißen, gelben oder orangefarbenen Pinselstrichen sind mit feinem Gespür virtuos platziert. Selbst ein zurückhaltendes Grün ist auf Felsen, im Meer und in den Wolken zu entdecken. 1818 ging ein Staunen durch die Dresdner Kunstwelt, als der im norwegischen Bergen geborene Maler Dahl in Dresden heimisch wurde und mit ungewohnt neuen, monumentalen Landschaften und einem kräftigen, belebenden Malgestus das Publikum begeisterte. (JB)
